„Mareks Liste“ (2018)
Leda Verlag
Was machst du, wenn dich nach 25 Jahren die langen Schatten der
Vergangenheit einholen und du auf einmal deiner ahnungslosen Tochter
erklären musst, dass du damals in der Alten Welt kein biederer
Immobilienmakler warst, sondern angeblich der korrupteste Bulle von ganz
Berlin, der eine der blutigsten Schmiergeldaffären der Nachwendejahre zu
verantworten hatte?
Theo lebt im idyllischen Ontario. An einem Morgen im Frühherbst beschwört
die kryptische Warnung eines Freundes die Dramen wieder herauf, die vor 25
Jahren zu seinem Ausstieg aus dem Berliner Polizeidienst geführt haben.
Die darf er nun seiner Tochter beichten, die auch in Lebensgefahr schwebt.
Parallel muss er herausfinden, wer da alte Leichen ausgräbt, neue produziert
und ihm ans Leder will.
Der Freund aus Berlin kennt die Antwort. Theo will ihn in Havanna treffen.
Im Hotel Nacional de Cuba offenbart er ihm die Intrige hinter der Intrige.
Während draußen ein tropischer Sturm tobt, bitten die Dämonen der
Vergangenheit Theo zum Tanz.
Mareks Liste ist ein Neo-Noir auf Papier, geschrieben wie ein Film, der uns
auf eine Reise ins Berlin der frühen Neunziger mitnimmt, wo Ost und West
Aufeinanderprallen, Glück, Liebe und Freundschaften seriell zerplatzen und
keiner weiß, ob er aus der Hölle herauskommt. Zugleich ist es politischer
Thriller, der eine der bösesten Morde jener Jahre neu beleuchtet.
Boris Meyn schreibt zum Buch:
Ernsts Texturen gleichen Kamerafahrten und Sequenzen des Film Noir. Ein Puzzlespiel aus hunderten von Einstellungen, die irgendwo schon einmal verarbeitet wurden. Zumindest glaubt man ständig, sich vage zu erinnern. Gemeinsam mit den wechselnden Erzählperspektiven gleicht der Roman einem Suchlauf durch ein artverwandtes Sujet, der erst zur Mitte des Romans an Wechselhaftigkeit verliert. Nun aber ist man dem Pageturner längst ausgeliefert. Was fehlt, ist vielleicht ein Hintergrund-Soundtrack melancholischer Stücke von Chet Baker und Miles Davis. Überzeichnete Profile, Looser und Winner, das gängige Verwirrspiel, bis schließlich immer wieder überraschend aus Sympathieträgern Schurken generiert werden. Man bangt bis zum Ende und hofft, der Autor möge Milde walten lassen. Flüssig erzählt – oder sollte man sagen: komponiert? Aber nicht, wie man vermuten könnte, im Zeitgewand des klassischen Film Noir, sondern transkribiert ins junge Novemberdeutschland. Da versteht jemand sein Handwerk. Ich habe für die 300 eng beschriebenen Seiten knapp 10 Stunden benötigt. Und zum Ende bricht der Autor dann überraschend doch mit der Tradition des Noir, denn es gibt tatsächlich...
![]() Neo-noir am Malecon - im Hintergrund das Hotel Nacional de Cuba |
![]() Der hingerissene Autor vor dem 52er Olds, der ihn gleich zum Jose Marti-Flughafen bringen wird… links im Bild ein Chevrolet – unwesentlich jünger als der Olds |
„Zahltag: Noir Krimi“
Hallenberger Media Verlag
"Eine Hommage an Daniel Mainwarings Roman Build my Gallows high, aus den
Jahren 1946/1947 nennt Christoph Ernst seine im Media Verlag erschienene
Novelle Zahltag. Und tatsächlich folgt der Autor dem Plot der Vorlage, die,
von Jaques Tourneur verfilmt, ein Klassiker des Film noir wurde. Doch
Christoph Ernst ist neben der Hommage noch ein anderes Meisterstück
gelungen. Er erzählt die tragische Geschichte des ehemaligen Privatdetektivs
Jeff Bailey neu. Spannend, mitreißend und atmosphärisch dicht überträgt er
Handlung und Figuren in die Gegenwart und in die uns vertraute Landschaft
Norddeutschlands. Er macht aus dem amerikanischen Helden einen vom
Kriegsdienst in Afghanistan gezeichneten Mann, zeigt sein Leben als
vergebliche Versuche wieder in der „Normalität“ anzukommen, als Suche nach
Glück und Liebe. Christoph Ernsts Geschichte spielt vor unserer Haustür und
obgleich sie das Genre des „schwarzen Krimis“ bedient, wirkt sie nie
aufgesetzt oder gekünstelt. Eine großartige Erzählung!" (Alexander Häusser)
"Christoph Ernst, bekennender Anhänger des Film noir, hat mit „Zahltag“ eine
Noir-Erzählung vorgelegt. Ein wunderbar schnelles, teils regionales
Lesevergnügen, entstanden als „Fingerübung für meinen nächsten Roman, der im
Februar/März erscheinen soll“.
Noir. Ernst. Zahltag. So lässt sich „schwarz“ steigern. Im Gespräch mit dem
Schriftsteller, der in Klein Zecher lebt, wird schnell klar: Da spricht
einer, der sich auch wissenschaftlich mit dem Thema auseinandergesetzt hat.
„Zahltag ist eine Hommage an einen meiner Lieblings-Noirs“, erzählt Ernst.
Es geht um „Out of the Past“ von Jacques Tourneur aus dem Jahre 1947. „Er
basiert auf dem Roman ,Goldenes Gift’, im Original ,Build My Gallows High’
von Geoffrey Homes - und hinter dem Pseudonym Homes verbarg sich Daniel
Mainwaring.“
Wie spannend, dass das Buch aus einer Unterrichtssituation heraus entstanden
ist. „Es fing damit an, dass ich das Drehbuch in Auszügen übersetzt habe,
weil ich es für Schreibübungen nutzen wollte“, sagt Ernst, der unter anderem
auch Schreibkurse gibt. Und schon hatte er eine Dialogsequenz herausgelöst:
„Die habe ich meinen Schreibschülern als besonders ökonomische Form des
Erzählens ans Herz gelegt.“ Genau das ist es nämlich, was ihm an den Noirs
so sehr gefällt: „Sprache und Dialoge in den Noirs sind bestechend
ökonomisch, rasend schnell und gut.“
So entwickelt sich auch „Zahltag“. Die Originalgeschichte beginnt in einer
amerikanischen Kleinstadt und spielt dann in Mexiko und Kalifornien. Ernst
kommentiert: „Im Kern ist es eine Dreiecksgeschichte mit einer Femme fatale,
und es kommt noch ein gutes Mädchen als Gegenpart zur bösen Frau hinzu.“ Das
Ende des Originals sei allerdings etwas moralischer, „da beißen Held und
Femme fatale ins Gras“.
Wie Christoph Ernst das Ende von „Zahltag“ gestaltet hat, wird hier nicht
verraten - wer’s wissen will, soll bitteschön selbst lesen. Soviel aber darf
gesagt werden, ohne das Lesevergnügen zu schmälern: Ernsts 100-Seiten-Noir
nimmt seinen Ausgang im nordwestmecklenburgischen Dassow. Dort betreibt der
Held eine Tankstelle an der B 105 - und richtig, die gibt es auch im wahren
Leben. Überhaupt: Das Setting der Geschichte ist akribisch recherchiert. Wo
immer es den Ernstschen Helden in Zahltag hinverschlägt, hat der Autor auch
schon sein Wesen getrieben. „Die Umgebung von Dassow ist ganz zauberhaft“,
schwärmt Ernst. „Wenn ich so ein Held wäre, wie der Held in meinem Buch,
dann wäre das ein Ort, an dem ich mich gern verlieren würde.“ Wer sich in
der Region auskennt, hat beim Leben immer wieder Aha-Erlebnisse. Abstecher
führen den Helden, einen abgetauchten, ehemaligen Privatdetektiv, auch nach
Aix in Frankreich. Warum dorthin? „Da wohnt eine Freundin“, erklärt der
Autor, „Da kenne ich mich aus.“ Ebenso wie in Spanien, wo ein weiterer Teil
der Handlung angesiedelt ist.
Wie in den Noirs auf der Leinwand ist Ernsts Held fatalistisch, ein bisschen
abgeklärt, ein bisschen Romantiker und ungemein sympathisch. Die Geschichte
entwickelt eine Faszination, einen Sog, wie es von einem so schmalen Buch
nicht unbedingt zu erwarten ist - eine wohltuende Abwechslung zu all den
ausschweifenden, geschwätzigen Krimis, die heute den Markt überschwemmen und
deren Autoren ein Auf-den-Punkt-kommen und Suspense leider völlig fremd
sind.
Warum sollte man das Büchlein lesen? Ernst sagt: „Mit ,Zahltag’ wartet fette
Beute auf Menschen, die sich gern Film noir angucken.“ Recht hat er. Lesen!"
(Dorothea Baumm)
"Von Mecklenburg über Berlin und das spanische Zahara, über Aix en Provence
nach Hamburg und retour zur Küste: Christoph Ernsts ‘Noir’velle ist
gleichzeitig spannendes Roadmovie und liebevolle Hommage an die Filme der
schwarzen Serie.
Speziell ‘Goldenes Gift’ von Jacques Tourneur aus dem Jahr 1947, ein
Klassiker des Genres, hat hier Pate gestanden. Die Handlung? Abgehalfterter
Privatschnüffler mit Vergangenheit begegnet derselben. Ein Job nur, ein
einziger… dann steht dem neuen, bürgerlichen Leben nichts mehr im Weg.
Natürlich kommt am Ende alles anders, zerbröselt das neue Leben, entpuppt
sich die Femme Fatale als verlorenes, kleines Mädchen, der verlassene,
sehnende Liebhaber als eiskalter Gangster.
Christoph Ernst gönnt dem Leser immer wieder Schlüssellochblicke auf das
Original, lässt Namen, Personenbeschreibungen, Dialogzeilen einfließen.
Dadurch gelingt ihm der Brückenschlag zum Schwarzweiß-Zelluloid der
Neunzehnhundertvierziger. Auf der anderen Seite stehen echte, lebende
Charaktere mit Tiefgang, die fest verankert in der Moderne stehen. Das macht
‘Zahltag’ zu einem flott erzählten Euro-Noir, nach dessen Lektüre sich die
(Wieder-) Entdeckung des Films lohnt." (Dagmar Möhring)
Mehr Kritiken unter: http://www.ln-online.de/Lokales/Lauenburg/Schwarze-Lektuere-aus-Klein-Zecher
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„Ansverus Fluch“ (März 2016)
Broschiert: 400 S.
Leda Verlag, 10,99 €
Privatermittler Jacob Fabian hat mit Märtyrern sonst wenig am Hut, doch als man Georg Fiedler des Mordes verdächtigt, landet er mitten in den Wirren der Slawenmission.
Denn das Opfer ist genau dort aufgetaucht, wo Fiedler kurz zuvor die mumifizierte Leiche einer jungen Slawin entdeckt hat. Die Frau kam vor fast 1000 Jahren um, zur selben Zeit wie Ratzeburgs Heiliger Ansverus, der 1066 gesteinigt wurde.
Fabian dämmert, dass Fiedlers Fund die Tat ausgelöst hat. Zusammen mit einem klugen Pfarrer gräbt er sich durch Geschichten über Mönche und Slawen. So stößt er auf die »Ansverus-Bruderschaft«, einen Geheimbund, der einst Angst und Schrecken verbreitet haben soll.
Die Dinge überstürzen sich, als er erfährt, dass die Bruderschaft noch nach dem Krieg Nazi-Verbrecher aus Deutschland hinaus geschafft hat.
Mit einem Mal tun sich tödliche Verstrickungen bis in die Gegenwart auf.
Rezension aus der taz:
Und wenn er nun gar kein Märtyrer war, der 1066 gesteinigte Ansverus? Wenn er im Gegenteil ein Eroberer war, der vor Blut und Gewalt nicht zurückschreckte? Nicht davor, seine gnadenlos dogmatische „Heidenmission“ durchzudrücken, nicht davor, die Polaben, die schon 300 Jahre in Ratzeburg wohnten, als der Benediktinermönch dorthin kam, zu unterjochen? ....weiterlesen...
„Im Spiegellabyrinth“ (September 2015)
Taschenbuch, 212 S.
Hallenberger Media-Verlag, 9,99 €
Christoph Ernst liest 'Im Spiegellabyrinth'
Christoph Ernst liest 'Gnadenengel'
Das Spiegellabyrinth skizziert die Nachwehen gestriger Wirklichkeit,
die Narben und Erinnerungen, die Menschen prägen.
Egal ob in Hamburg, New York oder Tel Aviv.
In 19 Erzählungen umkreist der Roman die Echos des Krieges, berichtet über Vertreibung und Exil,
Ringen von Vater und Sohn um Verstehen der Vergangenheit und das Scheitern einer Liebe, die zwischen Schuld, Sühne und der Sehnsucht
nach Normalität strandet.
Es ist die subjektive Chronik einer westdeutschen Nachkriegsjugend, eine Collage,
die Erinnertes und Erlebtes zu einem Prisma verschiedener Ebenen und Erzählstränge verwebt.
Dabei geht es traurig, amüsant, grotesk und nur selten nostalgisch zu.
„Ansverus Fluch“ (März 2016)
Broschiert: 400 S.
Leda Verlag, 10,99 €
Privatermittler Jacob Fabian hat mit Märtyrern sonst wenig am Hut, doch als man Georg Fiedler des Mordes verdächtigt, landet er mitten in den Wirren der Slawenmission.
Denn das Opfer ist genau dort aufgetaucht, wo Fiedler kurz zuvor die mumifizierte Leiche einer jungen Slawin entdeckt hat. Die Frau kam vor fast 1000 Jahren um, zur selben Zeit wie Ratzeburgs Heiliger Ansverus, der 1066 gesteinigt wurde.
Fabian dämmert, dass Fiedlers Fund die Tat ausgelöst hat. Zusammen mit einem klugen Pfarrer gräbt er sich durch Geschichten über Mönche und Slawen. So stößt er auf die »Ansverus-Bruderschaft«, einen Geheimbund, der einst Angst und Schrecken verbreitet haben soll.
Die Dinge überstürzen sich, als er erfährt, dass die Bruderschaft noch nach dem Krieg Nazi-Verbrecher aus Deutschland hinaus geschafft hat.
Mit einem Mal tun sich tödliche Verstrickungen bis in die Gegenwart auf.
Rezension aus der taz:
Und wenn er nun gar kein Märtyrer war, der 1066 gesteinigte Ansverus? Wenn er im Gegenteil ein Eroberer war, der vor Blut und Gewalt nicht zurückschreckte? Nicht davor, seine gnadenlos dogmatische „Heidenmission“ durchzudrücken, nicht davor, die Polaben, die schon 300 Jahre in Ratzeburg wohnten, als der Benediktinermönch dorthin kam, zu unterjochen? ....weiterlesen...
„Im Spiegellabyrinth“ (September 2015)
Taschenbuch, 212 S.
Hallenberger Media-Verlag, 9,99 €
Christoph Ernst liest 'Im Spiegellabyrinth'
Christoph Ernst liest 'Gnadenengel'
Das Spiegellabyrinth skizziert die Nachwehen gestriger Wirklichkeit,
die Narben und Erinnerungen, die Menschen prägen.
Egal ob in Hamburg, New York oder Tel Aviv.
In 19 Erzählungen umkreist der Roman die Echos des Krieges, berichtet über Vertreibung und Exil,
Ringen von Vater und Sohn um Verstehen der Vergangenheit und das Scheitern einer Liebe, die zwischen Schuld, Sühne und der Sehnsucht
nach Normalität strandet.
Es ist die subjektive Chronik einer westdeutschen Nachkriegsjugend, eine Collage,
die Erinnertes und Erlebtes zu einem Prisma verschiedener Ebenen und Erzählstränge verwebt.
Dabei geht es traurig, amüsant, grotesk und nur selten nostalgisch zu.
„Bangkok ist selten kühl“
e-book Kriminalroman, 220 S.
Hallenberger Media-Verlag, 3,99 €.
Privatermittler Fabian wird vom Hamburger Anwalt Dr. Becker beauftragt, den Schwiegersohn eines renommierten Tierarztes
in Bangkok ausfindig zu machen.
Tage zuvor war dieser aus einer deutschen Privatklinik entflohen und nach Thailand geflogen.
Als Fabian den Gesuchten in Bangkok tatsächlich findet, ist sein Auftrag eigentlich erledigt.
Doch dann merkt er, dass ein Killer auf den Mann angesetzt ist, und er begreift, dass man ihm den wahren Zweck seiner
Reise verschleiert hat...
Fabian beschließt, die Hintergründe auf eigene Faust zu ermitteln.
Dabei gerät er in ein perfides Geflecht aus Korruption und üblen Machenschaften.
Er stößt auf einen mörderischen Skandal, aber als er begreift, wo die Verbindung zu dem geplanten Auftragsmord liegt,
wartet noch eine andere, viel größere Herausforderung auf ihn...
„Dunkle Schatten“
e-book Thriller, 368 S.
Pendragon
Berlin, Anfang der 1990er. Als Gast des Senats besucht Käthe Hirsch erstmals wieder die Stadt ihrer Jugend,
aus der die Nazis sie 1938 vertrieben haben.
Zwei Wochen später liegt sie tot auf den Gleisen unter der
Putlitzbrücke.
Angeblich ein Unfall.
Ihre Großnichte Maja zweifelt daran und versucht, die letzten Tage
im Leben der Toten zu rekonstruieren. Ihre Recherche wird zu einer Reise zurück in der Zeit, aus den
Wirren der Nachwende quer durch das Trauma der Teilung bis in die dunkelste Ära deutscher Geschichte.
Majas Neugierde ist geweckt. Sie stellt auf eigene Faust Nachforschungen an.
Schon bald stößt sie dabei auf Verwicklungen, die sie selbst bedrohen.
Ernsts international erfolgreicher Roman fächert deutsch-deutsche und deutsch-jüdische Schicksale
auf und zeigt, wie weit die Schatten zweier Diktaturen reichen.
Er ist ein lakonisches Kriminaldrama und eine Liebeserklärung an Berlin.
„Fette Herzen“
Kriminalroman, 335 S.
Hallenberger Media-Verlag, 3,99€.
Nach dem Unfalltod eines Arztes stolpert Jacob Fabian über üble Intrigen im Kardiologen-Milieu.
Vordergründig geht es zunächst nur um finstere Zustände in der scheinbar sterilen Welt des Herzzentrums Hitzacker,
doch schon bald findet der Ermittler sich selbst als Marionette in einem ganz anderen Spiel wieder.
Aus dem vermeintlichen Routinefall wird ein dramatischer Wettlauf auf Leben und Tod, bei dem auch er alles zu verlieren droht...
"Ernst entfaltet in „Fette Herzen“ den auf den ersten Blick entsetzlich verwickelten Plot mit meisterlicher Präzision und ergänzt ihn dabei aufs schönste mit realistischen Milieustudien und glaubwürdig gezeichneten Personen.
Ein gut recherchierter, starker Krimi, der Lust auf mehr macht."
rz-kultur
"Fette Herzen ist ein packend geschriebener Thriller, der besonders durch seine anspruchsvolle Handlung und kühne Konstruktion, seinen starken Protagonisten und präzisen Schreibstil überzeugt." Sonntags Blitz
September 2008 bei Emons:
Liebe, Literatur, Verrat und Verlust
Der charismatische Schriftsteller Walther Weiden wird beschuldigt, den größten Erfolg seiner Karriere einem von den Nazis vertriebenen
Exil-Autor gestohlen zu haben. Jacob Fabian soll die Sache klären. Die Spur führt in die Provence, wo Fabian begreift, dass es um weit mehr
geht als Plagiatsvorwürfe. Er stößt auf mörderische Verstrickungen, die bis in die frühe Nachkriegszeit reichen.
Trotz ihrer Qualitäten bleiben alle drei (anderen) Hamburg Krimis an der Oberfläche, vergleicht man sie mit Christoph Ernsts "Kein Tag für Helden"... Dessen Handlung ist aus komplexe Weise Art durchdacht und geschickt durch mehrere Jahrzehnte deutscher Geschichte geführt. Dieser Text lässt nicht den geringsten Verdacht aufkommen, der Autor habe einem mittelmäßigen Ermittler ein Denklmal setzen wollen. Christoph Ernst geht es in seinem Roman tatsächlich um die Bearbeitung des Holocaust, um das Schicksal der Displaced Persons und von antifaschistischen Kämpfern im französischen Widerstand. Schonungslos blättert er alle Facetten menschlichen Verhaltens in Zeiten des Krieges auf (...) Dieser Roman liest sich nicht wie eine flockig leichte Strandlektüre. Auch sprachlich pflegt er ein weit höreres Niveau... "Kein Tag für Helden" ist ein Roman, den man sowohl aufgrund der gekonnt verschlungenen Handlung als auch seiner historisch-politischen Komponente liest. Dabei ist der Autor kein Moralist und kein Besserwisser. Er will nicht bekehren und belehren. Er hat allerdings eine sehr sorgfältige Recherche betrieben und teilt deren Resultate mit dem Leser. Und er zollt - ganz unverhohlen - jenen Menschen Respekt, die während des Nazi-Regimes Zivilcourage und Mut bewiesen.
Petra Schellen
taz
(...) Der Kriminalroman als zeitgeschichtliches Panoramafenster. So präsentiert sich „Kein Tag für Helden“. Bis auf kleine Ausnahmen verdammt gut. Ernst lässt seinen Protagonisten Fabian – wie weiland Erich Kästner seinen Titelhelden, auf den im Roman explizit hingewiesen wird – durch eine Welt reisen, die auf Lug und Trug aufgebaut ist und gleichzeitig Wahrhaftigkeit einfordert. Eine Wahrhaftigkeit, die ihren Ursprung in den Verbrechen des Dritten Reiches besitzt und in den Tagen nach dem Zusammenbruch, als Deutschland in Trümmern lag, nicht ankam. Was damals den realen Tod des einen bedeutete, wird zum Gewissenskrieg des anderen in einer jungen Republik. Wie so oft gilt, dass der Weg zur Hölle mit guten Absichten gepflastert ist. Und mit Verlogenheit.
Fabian ist dabei das moralische Veto, ein typischer, stoischer Schnüffler, der sich selbst dann der Wahrheit verpflichtet fühlt, wenn es seinen Klienten Kopf und Kragen kosten könnte. (...) Als ihm dennoch alles zu entgleiten droht, behält sein Autor einen kühlen Kopf und lässt ihn die Krise wütend, aber nahezu unbeschadet überstehen. Das passt gut zum nordisch gelassenen Stil des gesamten Romans. Hier macht sich keine Hysterie breit, Ernst lässt seine Figuren nicht lamentierend durch Jammertäler zwischenmenschlicher Konfliktherde schreiten. Stattdessen verbindet er immer wieder reales Zeitgeschehen mit den Ermittlungen. (...) So schafft er es, Brüche dort zu zeichnen, wo man sie kaum erwartet und gesteht er seinen Figuren Veränderungen in beide Richtungen zu. Schwächlinge können wachsen und vermeintlich Rechtschaffene brechen an ihren Verfehlungen. Dass derartige Risse und Brüche quer durch Familien gehen, gehört zum Standard des Genres. Ernst verpackt das glaubwürdig und vermeidet jene hohle Phrasendrescherei,... Seine Kunsttheorien sind zwar streitbar, der Kontext, in dem sie vorgebracht werden, nicht. „Kein Tag für Helden“ ist ein nur auf den ersten Blick unspektakulärer Privatdetektiv-Roman. (sondern ... eine Geschichte, die viel Hintergrund und bei Interesse, Weiterbeschäftigung in sich birgt. (...).
Jochen König, Online Redaktuer der Krimi Couch, März 2009
Christoph Ernst
Kein Tag für Helden
Elbkrimi 2
978-3-89705-587-2
Broschur
304 Seiten
9,90 €
„Das Gewissen der Bäume“, Kurzgeschichte, 21 S. im Hamburger Jahrbuch für Literatur 10, „Ziegel“, Dölling und Galitz-Verlag, Hamburg ISBN 3-937904-32-8
Verführung zum Lesen war oberstes Gebot für die Auswahl dieser über 100 Geschichten und Gedichte, die u.a. davon handeln, „wie man wird – was man ist“. Den geneigten Leser und die Leserin zieht es von den „Dramen der Damen“ weiter an den „Tresen“, an dem sich bekanntlich ohnehin die besten Geschichten ereignen. „Helden mit Handicap“ bevölkern den „Leeren Raum um Welt und ich“ und erteilen uns „Lektionen des Lebens“ – was will man mehr?
„Gott der Dummen“, Kurzgeschichte, im Hamburger Jahrbuch für Literatur 11, „Ziegel“, Dölling und Galitz-Verlag, Hamburg ISBN 10: 3-937904-73-5
Die Hamburger Kulturbehörde ist Initiator dieses 600-Seiten-Literatur-Backsteins mit unveröffentlichten Texten junger und bereits arrivierter Hamburger Autoren. Unterhaltung und Qualität sind Programm des die literarische Szene der Großstadt spiegelnden »Ziegel«, der so manch unentdeckten Edelstein birgt. Ein Steinbruch nicht nur für Verleger. Leitmotiv des neuen »Ziegel«: die Verunsicherung,die uns alle erfasst ...
„Tonight's the night“, Kurzgeschichte, im Hamburger Jahrbuch für Literatur 12, „Ziegel“, Dölling und Galitz-Verlag, Hamburg ISBN 3-937904-90-5
Ein ansehnliches, ein dickes Buch ... teuer in der Herstellung, aber nicht im Buchladen. 600 Seiten Hardcover gefüllt mit Erzählungen, Gedichten, frechen Stories, mit Comics und bildender Kunst. NDR 90,3
Hamburg hart + zart: Blut & Feder - 35 Geschichten · Neun Autoren · Eine Stadt ISBN 398138041X
Hamburg inspiriert - neun Autorinnen und Autoren ließen Sound und Emotionen der Multikulti-Metropole an Elbe und Alster zu Geschichten werden. Eine literarische Reise zwischen Tristesse und Verträumtheit, Alltagsereignissen und Kriminalität, Leben und Liebe. Mal hart. Mal zart. Mitunter schräg. Hamburg eben.
Hier geht's zur Webseite von Blut & Feder
Hier gibt's mehr von der Hamburger Autorengruppe – sowie Essentielles über Vera Rosenbusch, Irina Tegen, Hilkka Zebothsen, Petra Wilson, Dagmar Hecht, Jürgen Müller, Olaf Wulf und Reinhard Jalowczarc.
"TAHOMA"
Mein erstes Theaterstück als Ergebnis eines mehrjährigen Schreibexperiments dreier Autoren: Hilkka Zebothsen, Tony Tonagel und ich rangen an dieser Novelle, einem norddeutschen Road-Movie der besonderen Art, um in Kurusawa-Manier dieselbe Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven zu erzählen. Angela Bertram reizte der Stoff – und fünf begnadete Schauspieler brachten ihn unter ihrer Regie auf die Bühne.
TAHOMA - Rezension der Uraufführung in der RZKultur
„Tonite’s the nite“, Kurzgeschichte 18 S. in Metro.pole Untergrundgeschichten, Ein Projekt der Tipp-Gemeinschaft. ISBN 3-8334-1736-6
Fünf Hamburger AutorInnen erzählen mit viel Esprit rasante und spannende Geschichten von Dramen in der U-Bahn. Eine Liebeserklärung an die Stadt, ihren alltäglichen Wahnsinn, ihre Grotesken und ihre Abgründe.
LADYKILLERS
ist nicht nur der Name eines amüsanten britischen Farbfilms mit Alec Guiness, sondern auch der Titel einer 2006 im ROMANBUERO erschienenen Anthologie, zu der ich die Story "Bye, bye Caymans" beisteuern durfte.
Autor: Simone Jöst/Karina Odenthal |